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Die Zucht eines Rennpferdes

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Zucht eines Rennpferdes
Zucht eines Rennpferdes - © Dieter Schütz by Pixelio

Die für Pferderennen gezüchteten Vollblüter gehören vielleicht zu den schönsten Tieren, die durch Domestikation jemals hervorgebracht wurden. Die besten und schnellsten Rennpferde sind die englischen Vollblüter.
Die „Thoroughbreds“, so die englische Bezeichnung für ein Galopprennpferd, sind so proportioniert, dass sie im gestreckten Galopp wie in ihrem Element scheinen. Die Traber sind hingegen sehr elegante Zugpferde mit besonders ausgebildeten Muskelpartien. Was diese Tiere so besonders macht und warum die Zucht eine recht diffizile Angelegenheit ist, erklären wir hier.

Was ist ein Vollblut?

Der Pferderennsport gehört zu den ältesten, organisierten Sportarten auf der Welt und seitdem vor vielen Jahrhunderten die erste Pferdewette platziert wurde, ist die Zucht dieser Pferde auch ein ernstzunehmendes Geschäft. Es ist mit großen Risiken und Kosten verbunden, garantiert jedoch Prestige und Anerkennung. Eingesetzt werden dazu die sogenannten Vollblüter.
Die deutsche Bezeichnung „Vollblut“ ist eigentlich ein wenig irreführend. „Thoroughbreds“ bedeutet frei übersetzt so viel wie „durchgezüchtet“ und umschreibt die Herkunft eines Vollblüters viel besser. Ein gegenwärtiges Vollblutpferd wurde seit zirka 30 Generationen durchgezüchtet. Der jeweilige Gründerhengst, aus dem der Stammbaum des Pferdes entspringt, erblickte meist im frühen 18. Jahrhundert das Licht der Welt. Die Stutenlinien entspringen teilweise sogar noch dem 17. Jahrhundert, was paradox erscheint, wenn man sich mal überlegt, dass ein Gros der Menschen ihren eigenen Stammbaum nicht mehr so weit zurückverfolgen können.

Das Galopprennpferd und die Traber

Das schnellste Galopprennpferd der Welt ist das englische Vollblut. Ein gutes englisches Vollblut erzielt auf den Pferdemärkten und Auktionen oft Höchstpreise. Ihre Zuchtgeschichte beginnt im späten 17. Jahrhundert und die Rennleistung war von Beginn an ein wichtiges Kriterium bei der Zucht dieser Pferde. Sie wurden aber auch benutzt, um Einkreuzungen in andere Rassen vorzunehmen. Zum Beispiel wurde mit der Einzucht englischer Vollblutpferde aus dem sogenannten „Holsteiner“, das früher ein zwar elegantes aber auch relativ schweres Kutschpferd war, ein modernes Reitpferd geschaffen, das im Pferdesport, vor allem beim Springreiten, an der Weltspitze steht.
Man kann seine Pferdewette aber auch auf der Trabrennbahn platzieren. Als Traber werden alle Pferderassen bezeichnet, die bei Trabrennen eingesetzt werden. Sowohl die Größe der Pferde als auch ihre Statur sind bei den Trabern nicht so einheitlich wie bei den Galopprennpferden.

Schwierige Zucht

Die Zuchtregeln bei englischen Vollblütern sind sehr streng. So schreibt beispielsweise das englischen „Studbook“ vor, dass jeder Vollblüter, unabhängig von seinem Zuchtstandort, auf einen der drei ursprünglichen Hengste zurückzuführen sein muss. Nach der Karriere auf der Rennbahn werden die Rennpferde oft an private Reitställe verkauft, doch nicht immer ist das auch ein gutes Geschäft für den jeweiligen Stall. Das Temperament und der Bewegungsdrang eines pensionierten Rennpferdes überfordern die gemeinen Durchschnittsreiter. Amateure sollten auf jeden Fall die Finger von diesen Tieren lassen.


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